Die präzise Bestimmung und Auswertung des flugspezifischen Kraftstoffverbrauchs zur Senkung von Kosten und Umweltauswirkungen des Flugbetriebs sind eine zentrale Aufgabe in der Luftfahrt. Die GfL hat hierfür das Enhanced Trajectory Analysis System (ETAS) erarbeitet, das neben der präzisen Berechnung des flugspezifischen Kraftstoffverbrauchs für Luftfahrzeuge mit Strahl- und Turboprop-Triebwerken auch die Ermittlung von Schadstoffemissionen (bspw. COx, NOx, HC, PM, etc.) und über die anliegende Schubleistung auch Fluglärm gestattet.
Erster Kunde dieser Software ist die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS), welche im Rahmen der „Arbeitsgemeinschaft Optimiertes Fliegen“ gemeinsam mit den Airlines Lufthansa, Eurowings, TUIfly, und Condor angehören. Mit ETAS werden nunmehr täglich alle durch die AG-Mitglieder durchgeführten Flüge auf den flugspezifischen Kraftstoffverbrauch untersucht und bewertet.
Als technische Grundlage dienen Flugbewegungsdaten des Radardatenverarbeitungssystems FANOMOS der DFS (oder alternativ freie Daten), Wettermodelldaten des Deutschen Wetterdiensts (DWD, Flugmeteorologie oder alternativ freie Daten aus numerischer Wettervorhersage) und Triebwerks- und Emissionskennwerte der durch die EASA bereit gestellten ICAO-Emissionsdatenbank. Die Berechnungsverfahren wurden an der Technischen Universität Dresden auf Basis des Flugleistungsmodells BADA der EUROCONTROL entwickelt. Die baumuster- oder flugzeugspezifische Kalibrierung erfolgt mittels Flugleistungsdaten der Hersteller oder alternativ Flugverlaufsdaten der Betreiber.
Durch die regelmäßige und flächendeckende Leistungsanalyse wird ein Beitrag zur weltweit hervorgehobenen ökoeffizienten Gestaltung des Luftverkehrs geleistet. Auch werden belastbare Kennzahlen entsprechend SES Performance Scheme (Durchführungsverordnung (EU) Nr. 390/2013) generiert, welches für Flugsicherungsdienstleister in Europa seit 2012 verbindlich anzuwenden ist.
Die GfL arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung und Weiterentwicklung von ETAS zur realistischeren und präziseren Abbilden eines Flugereignisses. Derzeit befindet sich das Flugleistungsmodell in Überarbeitung. Hierbei handelt es sich insb. um das Aerodynamik- und das Triebwerksmodell. Der Fokus liegt hierbei auf dem komplexen Zusammenhang zwischen Luftwiderstand, Triebwerksschub und dem damit einhergehenden Kraftstoffverbrauch.
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