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EASA-Zertifizierung von Flugplätzen – GfL veröffentlicht Methodik zur Risikobewertung unzureichend befestigter Start- und Landebahnstreifen

März 2016 | Zertifizierungen

Das von GfL entwickelte Risikobewertungsverfahren für unzureichend befestigte Start- und Landebahnstreifen wurde erstmals in der aktuellen Luftfahrtausgabe des Ingenieurspiegels veröffentlicht. Hintergrund ist die EASA-Zertifizierung von Flugplätzen gemäß EASA-Richtlinie CS-ADR-DSN, die konkrete Vorgaben an die Tragfestigkeit von Sicherheitsstreifen vorsieht. Luftfahrzeuge, die die Start- und Landebahn im Rahmen einer Havarie ungewollt seitlich verlassen (sog. Veer Off), sollen so einerseits vor schwerwiegenden Strukturschäden (im Wesentlichen Bruch des Bugfahrwerkes) und andererseits eine ausreichend hohe Verzögerung zur Eingrenzung des Unfallfolgengebietes erfahren. Die entwickelte Methodik bewertet die Risiken anhand von Eintrittswahrscheinlichkeiten von Veer-Off-Vorfällen sowie hieraus ggf. resultierenden Personen- und Sachschäden. Letztere werden dabei anhand eines detaillierten flugmechanischen Modells zur Abbildung der Reifen-Untergrund-Interaktion (gekennzeichnet u. a. durch Einsinktiefe und Rollwiderstandskräfte) quantifiziert. Im Ergebnis werden Risiken unter Berücksichtigung der individuellen infrastrukturellen und flugbetrieblichen Randbedingungen des Flugplatzes valide ermittelt und bewertet, um trotz vorliegender Richtlinienabweichungen den Nachweis auf sicheren Flugbetrieb – ggf. durch Ableitung geeigneter Risikominderungsmaßnahmen – zu erbringen.

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